Thomas Woll

Thomas Woll lernte zunächst Industriemechaniker und studierte Maschinenbau, bevor er das Fach freie Kunst an den Akademien in Nürtingen, Karlsruhe und zuletzt in Düsseldorf studierte und als Meisterschüler bei Irmin Kamp beschloss. Seine Aufmerksamkeit richtet sich heute auf die rapide Veränderung der Welt. Die Veränderung unserer lebenspraktischen Orientierungsrahmen in den Systemen einer hochtechnisierten Gesellschaft. Gegenwart findet zunehmend medial vermittelt statt, Vergangenheit wird in digitalen Speichern abgelegt. Dort verfällt sie, bis sie nicht mehr lesbar ist. Die Chance, sich auf Vergangenes zu beziehen, sich leibhaftig zu erinnern, geht verloren. In der Folge gibt es für unsere Gesellschaft nur noch eine Richtung auf dem Zeitstrahl: die Zukunft.

Editionen von Thomas Woll

 

Über Thomas Woll

Thomas Woll lernte zunächst Industriemechaniker und studierte Maschinenbau, bevor er das Fach freie Kunst an den Akademien in Nürtingen, Karlsruhe und zuletzt in Düsseldorf studierte und als Meisterschüler bei Irmin Kamp beschloss.

Seine Aufmerksamkeit richtet sich heute auf die rapide Veränderung der Welt. Die Veränderung unserer lebenspraktischen Orientierungsrahmen in den Systemen einer hochtechnisierten Gesellschaft. Gegenwart findet zunehmend medial vermittelt statt, Vergangenheit wird in digitalen Speichern abgelegt. Dort verfällt sie, bis sie nicht mehr lesbar ist. Die Chance, sich auf Vergangenes zu beziehen, sich leibhaftig zu erinnern, geht verloren.

In der Folge gibt es für unsere Gesellschaft nur noch eine Richtung auf dem Zeitstrahl: die Zukunft.

Die raumbezogenen Ausstellungen von Thomas Woll umfangen uns mit einer Umdeutung sicher geglaubter architektonischer Ordnungen. Seine baulichen Interventionen aus Beton wuchern wie fremdartige Strukturen in den Ausstellungsraum. Nicht vollkommen abstrakt, sondern eher mit dem Anschein einer Funktionsarchitektur; Trafokästen, Schaltpulte, Türen, Rohrverbin­dungen und Lichtschächte werden angedeutet. Die allgegenwärtige „Baustoff-Ästhe­tik“ erscheint als massiver Gegenentwurf zu jedwedem Weltbild, das sich auf virtuelle Wahrheiten, digitale Vernetzung und Datenströ­men im Megabit-Sekundentakt stützt. Dennoch: Wolls neu geschaffener Raum behauptet Wirklichkeit, machtvoll und unzweifelhaft.

Für den Betrachter beginnt unmittelbar der Versuch der Orientierung. Das Sichtbare verweist auf Unsichtbares, Unbekanntes. Details lassen sich in individuelle Erinnerungen einpassen: ‚schon mal gesehen, aber wo?‘ Das meiste ist unbekannt. So erscheinen auch Wolls (Wand)Objekte gleichermaßen fremd und doch irgendwie bekannt. Sie sind zusammengefügt, Industrie- und Technikabfälle in neuen Kombinationen und aufpoliert ergeben eine aufdringliche Mischung aus Alt und Neu, Recycling 4.0. Zukunft steckt in ihnen. Schwer zu fixieren, aber durch Ausschluss von Gegenwart zu vermuten. Einmal mehr deutet der Künstler auf eine Welt, die uns unbekannt ist. Es ist eine Welt, soviel ist sicher, aber sie findet außerhalb der unseren statt. Nur hier und da, nur in den Werken und Installationen des Künstlers, scheinen sich die beiden Wirklichkeiten zu durchdringen. Wir erahnen einen Gegenentwurf, zwar aus Beton und Metall und Neon, aber trotzdem erwacht die Sehnsucht!

Die Installationen von Thomas Woll laden ein, von genormter Dingwahrnehmung befreit, den Andeutungen von räumlicher und begrifflicher Neuorientierung zu folgen, sich selbst zu beobachten im Reflex auf die Werke. Entschleunigung und die spürbare materielle Schwere sind zwei wesentliche Qualitäten dieses Prozesses, Risiken und Nebenwirkungen verheißen nur Gutes.

Biographie

1971 geboren in Baden-Baden
lebt und arbeitet in Düsseldorf
1990 – 94 Ausbildung zum Industriemechaniker
1997 – 99 FH Maschinenbau in Darmstadt
1999 – 00 Studium der Freien Kunst an der Freien Kunstakademie Nürtingen
2000 – 01 Studium der Freien Kunst an der Kunstakademie Karlsruhe
2002 – 08 Studium der Freien Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Irmin Kamp und Prof. Thomas Grünfeld
2006 Meisterschüler von Prof. Irmin Kamp
2008 Akademiebrief der Kunstakademie Düsseldorf
2003 – 10 Assistent von Prof. Bogomir Ecker

Förderungen / Stipendien

2023 Residenz-Stipendium F. Viktor-Rolff-Stiftung, NRW
2022
Neustart Kultur – Stipendium Stiftung Kunstfond Bonn
2020
Neustart Kultur – Stipendium Stiftung Kunstfond Bonn
2018
Arbeitsstipendium Stiftung Kunstfond Bonn
2017 nominiert für den Vonivia open art skulpture experience, Frankfurt am Main
2014
Artist in Residence Project, Baumgasse 3, Wien
2013 Projektförderung durch die Kulturstiftung der Stadt Düsseldorf, „PARKHAUS PUDELPARK“
2012 – Projektförderung durch den Kunstfond Bonn e.V , „Stein mit Vollausstattung“, Kunstverein Dortmund
Projektförderung durch die Kulturstiftung der Stadt Düsseldorf
Nominiert für den Bergischen Kunstpreis, Kunstmuseum Solingen
Förderung durch das Kunstmuseum Solingen, Orbital Modul I, aus der 66 Bergischen Kunstausstellung, verlängert bis Februar 2013
2011 Nominiert für den Space Art Award , Kunstförderpreis Düsseldorf
2010 Nachwuchsförderung durch die Kunststiftung NRW
2009 Projektförderstipendium durch die Kunststiftung NRW

Projekte im öffentlichen Raum (realisiert)

2023 The Twist into Space, Düren
2014  Stein mit Vollausstattung, in Zusammenarbeit mit Mark Pepper, Lutz-Reiner Müller und Stian Adlansvik, Kunstverein Dortmund

Sammlungen

Sammlung IKOB-Museum
Sammlung Philara, Düsseldorf
Sammlung Jac Defauwes, Heerlen, NL

 

Einzelausstellungen

2021 Crypto-C-Modul, Tor 1  GlückHaania, Haan
2018
Vorraumschläuse…aus gegebenem Anlass, Raum für Kunst, Düsseldorf
2017
Thomas Woll, Raum für Kunst Düsseldorf
ECHO_O_KAMMER, Raum für Kunst, Düsseldorf
CHECKPOINT, 10qm Kunst im öffentlichen Raum, Köln
ECHO S; Raum für Kunst, Düsseldorf
PUDELPARK (mit Marc Pepper), Parkhaus Malkasten, Düsseldorf
2016 ORBIT, TZR Galerie Kai Brückner, Düsseldorf
2014 INSIDEOUT 3.0 von der Möglichkeit einer Lücke ins Ungewisse……, Boutique am Ebertplatz, Köln
Structangle X., TZR Galerie Kai Brückner, Düsseldorf
2013 PARKHAUS – PUDELPARK, in Zusammenarbeit mit Mark Pepper, Parkhausdeck Charlottenstrasse, Düsseldorf
300, in Zusammenarbeit mit Mark Pepper, St.Petri-Kirche, Lübeck
2011 Orbitale Hülle, TZR Galerie Kai Brückner, Düsseldorf
300, in Zusammenarbeit mit Mark Pepper, Kölnberg Kunstverein, Köln
2010 IGNIS ortungsraum / systeme, Kunstverein Duisburg
Raum Follows Funktion, in Zusammenarbeit mit Mark Pepper, Projektreihe der Open Foundation / Foyer, Düsseldorf
2008 Twisted Space, in Zusammenarbeit mit Simon Halfmeyer, BAUSTELLE SCHAUSTELLE, Essen
2007  Cou Cook’s Eye, in Zusammenarbeit mit Martin Denker, Galerie Hafenrichter & Flügel, Nürnberg
Toutes Directions, in Zusammenarbeit mit Simon Halfmeyer, Cluster Produzentengalerie, Osram Höfe Berlin

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2023 TRAFIK – First Project, Brühl
open- BBK Bonn, Rhein Sieg Bonn
Jahresgaben 2023, Leopold-Hoesch-Museum, Düren
2017
NEUE FREUNDE, best of drei, Kunstverein Duisburg
DAS NICHTS IN DER KUNST DES ZEN BUDDISMUS, Pepper und Woll, Gutshaus Landsdorf, Triebsee
2016
Parkhaus Pudelpark (mit Mark Pepper), Malkasten Düsseldorf
2014 Stein mit Vollausstattung, in Zusammenarbeit mit Mark Pepper, Stian Adlandsvik und Lutz-Rainer Müller, Kunstverein Dortmund
2013 SUPER, 10qm Teil II, in Zusammenarbeit mit Mark Pepper, Projektreihe im öffentlichen Raum, Köln
Schnelle Haube, in Zusammenarbeit mit Mark Pepper, Strom-Festival, Kunsthaus Rhenania, Köln
2012 Stein mit Vollausstattung/ Stadt mit Vollausstattung, in Zusammenarbeit mit Mark Pepper, Stian Adlandsvik und Lutz-Rainer Müller, Kunstverein Dortmund
ART MEETS DESIGN, in Zusammenarbeit mit Mark Pepper, Kunstverein Schloss Plön
66. Internationale Bergische Kunstausstellung, Kunstmuseum Solingen –
5 Jahre BAUSTELLE SCHAUSTELLE, Essen
SUPER ONE DAY
, 10qm Teil I, in Zusammenarbeit mit Mark Pepper, Projektreihe im öffentlichen Raum, Köln
2011 Art Amsterdam, TZR Galerie Kai Brückner, Düsseldorf
SPACE ART AWARD, Nominierte, The New Yorker, Köln-Mühlheim
UNTERWELT, Maximiliansforum, München
2010 Container Transit, ein Projekt zu Ruhr 2010, Kunstverein Duisburg
Container Transit, PITTSTOWE ARTSPACE, Roermond (NL)
Container Transit, DE VASIM, Nijmegen (NL)
Container Transit, KUNSTRAFFINADERIJ, Nijmegen (NL)
Ferndiagnose Fritz – Schramma – Halle, Köln
STR Space of Total Retreat, mit Georg Winter, Hacking the City/ Museum Folkwang, Essen
La grande Dimension im WWU & Philara, Atelierhaus Walzwerkstraße, Düsseldorf
Container Transit, Showroom, Arnhejm (NL)
2009Negasphäre 00-9 , Kunstakademie Düsseldorf
KUBATUREN, Künstlerhaus Dortmund
HEADROOM, OPEN, Ackerstraße 5, Düsseldorf
INTERSPACE, Galerie p13, Heidelberg
2008 Nepix – Laundromat, Kulturinsel Nepix – Kull , Moers
2007  Skulpturenprojekt im öffentlichen Raum, Klasse Kamp, Am Seewerk, Moers
Be One Get Three, Cluster Produzentengalerie, Osram Höfe Berlin
2006 Grünfeldklasse, Städtische Galerie Kaarst
EXILE 2 -Positionen Referentieller Kunst, ESTEMPORARY, Düsseldorf
Klasse Kamp 1974 – 2006 Kunstakademie / Kunsthalle Düsseldorf
Bretter, die die Welt bedeuten
, ACAPULCO, Düsseldorf
21st CENTURY HIPPIE STUFF, VDR , Liesegangstrasse, Düsseldorf
2005 Projekt Fehlstelle Leerstelle: Revolte Teil 2, Prenzlauer Berg Berlin
2004 Nero lässt grüssen, Theatermuseum Düsseldorf
Projekt Fehlstelle Leerstelle: Revolte Teil 1, Prenzlauer Berg Berlin